Angesichts zunehmender Krisen nimmt der Druck auf Unternehmen zu, sich krisenfester aufzustellen
An Krisenherden mangelt es derzeit nicht! Allen voran hat der Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine für weltweite Verunsicherung gesorgt. Die anschließend verhängten wirtschaftlichen Sanktionen gegenüber Russland haben insbesondere Einfluss auf die Energieversorgung mit Gas innerhalb Europas und verknappten drastisch das Angebot. Infolgedessen verteuerte sich der Gaspreis innerhalb kürzester Zeit um ein Vielfaches und beschleunigte die Inflation maßgeblich. Mit zunehmender Dauer des Krieges ist die Lage vor weiteren Eskalationsstufen angespannt. Durch die Inflation steigen mit den Energiekosten auch die Kosten für die Materialbeschaffung - eine Entwicklung, die den Geschäftsführern und Geschäftsführerinnen Sorgenfalten ins Gesicht schreibt. Angesichts der Krisen in den vergangenen drei Jahren wurden die liquiden Reserven mittelständischer Unternehmen ohnehin stark beansprucht. Sie müssen nun weitere „Belastungen“ abfangen.
Rezessionsängste hemmen die Investitionsbereitschaft
Angetrieben von der Inflation ist die Zinswende in der Eurozone im Vormarsch. Die EZB hat den Leitzins von 0,75 % auf 1,25 % und Ende Oktober 2022 auf 2,0 % angehoben – weitere Anhebungen werden aller Voraussicht notwendig sein, um die Inflation abzufedern.[1] Zunehmende Rezessionsängste überlagern die europäische Wirtschaft und hemmen – in Verbindung mit den steigenden Material- und Energiekosten – die Investitionsbereitschaft bei vielen Unternehmen. Doch sollten Unternehmen nicht gerade in dieser Situation mutiger sein?
Temporäre Nervosität am M&A-Markt verursacht durch Krisen
Bereits in der Vergangenheit gab es mit der COVID-19-Pandemie einen erheblichen Dämpfer in der globalen Wirtschaft. Dies zeigte sich nicht zuletzt an der Anzahl der Transaktionen. Am Beispiel Deutschland wurden in den Jahren vor der Pandemie von Q1 2017 bis Q1 2020 pro Quartal zwischen 240 und 300 erfolgreiche Transaktionen vermeldet. In Q2 und Q3 2020 sank diese Anzahl auf 180 Transaktionen, ein Einbruch um mehr als 30 %. Bereits im Q1 2021 wurde das Vor-Pandemie-Niveau übertroffen mit mehr als 300 erfolgreichen Unternehmenstransaktionen. In den darauffolgenden Quartalen kam es zu einem stetigen Anstieg bis zum Q1 2022 und dem beginnenden Krieg in der Ukraine auf annähernd 400 Transaktionen. Infolgedessen brach der M&A-Markt erneut um fast 60 % auf das COVID-19-Niveau ein. Dieses Mal war der Effekt noch deutlicher zu spüren als 2020.[2]
Jede Krise bringt individuelle Schwachstellen und Anfälligkeiten der Unternehmen zum Vorschein. Waren es während der COVID-19-Pandemie u.a. Lieferkettenprobleme und mangelnde Digitalisierung (Lockdown), sind es derzeit Material- und Energieabhängigkeiten und Währungsrisiken (bspw. Euro und US-Dollar).
Wo Verlierer, da auch Gewinner
Die Unternehmen stehen somit doppelt unter Druck. Neben den aufgezeigten Krisen stehen Unternehmen vor der Herausforderung, sich krisenfester aufzustellen. Mergers & Acquisitions ist ein wichtiger Ansatz hierfür. Gezielte strategische Zukäufe von Unternehmen können Synergien heben z. B. in Bezug auf die Effizienz bei der Material- und Energiebeschaffung. Darüber hinaus können Unternehmensübernahmen das bestehende Geschäftsmodell unterstützen, dynamischer aufstellen und/oder ergänzen. Gerne unterstützt Sie LW.P Lüders Warneboldt bei Ihrem Vorhaben.
[1] Tagesschau (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/ezb-erhoeht-leitzins-101.html)
[2] Mergermarket